Der November ist da. Draußen ist es kalt, nass und dunkel. Dein innerer Schweinehund flüstert dir zu: „Bleib drinnen, trainiere später, wenn’s wärmer ist.“ Aber mal ehrlich – später kommt nie. Und genau jetzt, wenn’s unbequem wird, trennst du dich von denen, die nur bei Sonnenschein trainieren.
Outdoor-Training im Winter ist kein Masochismus. Es ist eine Entscheidung: Willst du dich von ein bisschen Kälte aufhalten lassen, oder ziehst du dein Ding durch? Hier erfährst du, warum Training bei Minusgraden nicht nur möglich ist, sondern sogar verdammt gut für dich.
Warum draußen trainieren, wenn’s drinnen warm ist?
Fitnessstudios sind überfüllt, verbrauchte Luft, immer die gleichen vier Wände. Draußen hast du frische Luft, wechselnde Umgebungen und ein kostenloses Training. Aber die wichtigsten Gründe sind andere:
1. Mental wirst du härter
Wenn du bei 5 Grad und Nieselregen laufen gehst, trainierst du nicht nur deinen Körper. Du trainierst deinen Willen. Jeder Schritt ist ein kleiner Sieg gegen die Bequemlichkeit. Das überträgt sich auf andere Bereiche deines Lebens. Unangenehme Aufgaben? Kein Problem mehr.
2. Dein Immunsystem wird stärker
Kälte aktiviert dein Immunsystem. Dein Körper lernt, sich anzupassen und wird widerstandsfähiger gegen Erkältungen. Nicht, weil du Superman wirst, sondern weil regelmäßige Kältereize deinen Organismus abhärten. Studien zeigen: Menschen, die bei jedem Wetter rausgehen, sind seltener krank.
3. Kalorienverbrennung auf Hochtouren
Bei Kälte muss dein Körper mehr Energie aufwenden, um die Temperatur zu halten. Das bedeutet: Du verbrennst mehr Kalorien als beim gleichen Training in warmer Umgebung. Bonus ohne Extra-Aufwand.
Outdoor-Training im Winter – Die richtige Ausrüstung
Du brauchst keine High-Tech-Winterausrüstung für 500 Euro. Das Wichtigste ist das Zwiebelprinzip: Mehrere dünne Schichten statt einer dicken Jacke.
- Schicht 1 (Basis): Funktionsshirt, das Schweiß von der Haut wegleitet. Baumwolle ist im Winter dein Feind – sie speichert Feuchtigkeit und du frierst.
- Schicht 2 (Isolation): Dünnes Fleece oder Longsleeve. Hält warm, ohne dich einzuschränken.
- Schicht 3 (Schutz): Wind- und wasserdichte Jacke. Muss nicht teuer sein, Hauptsache sie hält dicht.
- Unten: Lange Laufhose oder normale Jogginghose – wenn’s richtig kalt ist, zieh eine zweite drunter.
- Kopf und Hände: 30% deiner Körperwärme verlierst du über den Kopf. Mütze und dünne Handschuhe sind Pflicht.
- Schuhe: Deine normalen Laufschuhe reichen. Bei Schnee und Eis: kleinere Schritte, bewusster auftreten.
Was kannst du draußen machen?
Laufen: Der Klassiker. Such dir eine feste Route, bleib im aeroben Bereich (du solltest dich noch unterhalten können). 20-30 Minuten reichen für den Anfang.
Bodyweight-Training im Park: Klimmzüge an der Stange, Liegestütze auf der Bank, Kniebeugen, Ausfallschritte. 4-5 Übungen, je 3 Sätze. Fertig in 30 Minuten.
Intervall-Sprints: Warm laufen, dann 8-10 Sprints à 30 Sekunden mit 1 Minute Pause dazwischen. Brutal effektiv, in 20 Minuten durch.
Spaziergang mit Gewicht: Rucksack mit 10-15 kg füllen, 60 Minuten zügig gehen. Unterschätzt, aber eines der besten Ganzkörper-Workouts.
Die ersten 5 Minuten sind die Hölle – dann wird’s gut
Das Geheimnis: Die ersten Minuten sind immer beschissen. Du bist kalt, steif, dein Gehirn schreit „Umdrehen!“. Aber nach 5-10 Minuten Bewegung wird dir warm, der Körper läuft rund, und plötzlich merkst du: Es geht. Sogar gut.
Dieser Moment ist Gold wert. Du hast deinen inneren Schweinehund besiegt und weißt: Du kannst dich auf dich verlassen.
Nach dem Training: Die perfekte Dusche
Hier kommt der beste Teil. Du kommst durchgefroren nach Hause, spring unter die warme Dusche – purer Luxus. Noch besser: Wechseldusche. Erst warm, dann 30 Sekunden eiskalt, wieder warm, wieder kalt. Das pusht die Regeneration und du fühlst dich danach unbesiegbar. Eine kalte Dusche deine Regeneration unterstützen und deine Kältetoleranz weiter verbessern.
Die richtige Duschseife macht den Unterschied – besonders nach Training in der Kälte braucht deine Haut sanfte, rückfettende Pflege. Deine Haut ist nach der Kälte empfindlicher, da willst du keine aggressiven Zusätze. Sheabutter und natürliche Öle pflegen und fetten rück – genau das, was deine Haut jetzt braucht. Hier erfährst du mehr über Hautpflege im Winter.
Wenn du in der Natur trainierst und dich unterwegs waschen möchtest, nutze biologisch abbaubare Seife – sie belastet die Umwelt nicht.
Schluss mit Ausreden
„Zu kalt“ gibt’s nicht. Es gibt nur falsche Kleidung oder fehlende Eier. Jeder kann bei jedem Wetter trainieren. Die Frage ist: Willst du einer sein, der’s durchzieht, oder einer, der im Warmen sitzen bleibt und sich Ausreden überlegt?
Winter-Training ist kein Härtetest. Es ist eine Gewohnheit. Fang klein an: 2x die Woche, 20 Minuten. Nach zwei Wochen wird’s normal. Nach vier Wochen willst du nicht mehr anders.
Raus mit dir. Kaltes Wetter ist keine Ausrede.





