Winter bedeutet: Kälte draußen, trockene Heizungsluft drinnen, und deine Haut spielt verrückt. Spannt, juckt, wird rau. Vielleicht hast du sogar rissige Stellen an den Händen oder schuppige Patches im Gesicht. Besonders Sportler, die auch im Winter draußen trainieren, kennen das Problem: Die Kombination aus Kälte, Wind und Schweiß strapaziert die Haut extrem. Warum du trotzdem im Winter draußen trainieren solltest und wie du dich danach richtig pflegst.
Die gute Nachricht: Du musst nicht mit zehn verschiedenen Cremes rumlaufen oder zur Kosmetikerin rennen. Das Problem löst du mit ein paar simplen Basics – und dem richtigen Verständnis, was deine Haut im Winter wirklich braucht.
Warum wird Haut im Winter trocken?
Deine Haut hat eine natürliche Schutzbarriere – eine dünne Fettschicht, die Feuchtigkeit speichert und Schadstoffe abhält. Im Winter greift diese Barriere ein Dreifach-Angriff an:
Kalte Luft draußen: Niedrige Temperaturen reduzieren die Talgproduktion. Weniger Talg = weniger Fettfilm = trockene Haut.
Trockene Heizungsluft drinnen: Heizungen entziehen der Luft Feuchtigkeit. Die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen liegt oft unter 30% – Wüstenniveau. Deine Haut trocknet aus.
Heißes Duschen: Im Winter duschst du länger und heißer. Verständlich, aber fatal. Heißes Wasser löst die natürlichen Hautfette und macht die Schutzbarriere kaputt. Während heißes Wasser die Haut stark austrocknet, ist kaltes Wasser schonender. Besonders Sportler profitieren von kaltem Duschen nach dem Training.
Resultat: Deine Haut verliert Feuchtigkeit schneller, als sie nachproduzieren kann. Das Ergebnis kennst du: Spannen, Jucken, Schuppen. Aggressive Reinigungsprodukte sind im Winter besonders problematisch. Vermeide antibakterielle Seife, die nicht nur unnötig ist, sondern auch die schützende Hautflora zerstört und die Haut zusätzlich austrocknet. Greife stattdessen zu milden, rückfettenden Naturseifen.
Trockene Haut im Winter: Die drei größten Fehler
Fehler 1: Zu heiß duschen
Ja, heiß fühlt sich gut an. Aber alles über 38 Grad greift deine Hautbarriere an. Je heißer, desto mehr natürliche Fette werden rausgewaschen. Lösung: Lauwarm duschen, maximal 5-10 Minuten.
Fehler 2: Aggressive Duschgels
Die meisten Duschgels sind voll mit Sulfaten, Parabenen und synthetischen Duftstoffen. Die entfetten deine Haut komplett. Im Sommer kein Problem, im Winter der Killer. Lösung: Milde Naturseife mit rückfettenden Ölen (Sheabutter, Kokosöl, Olivenöl). Paradoxerweise können ausgerechnet die Produkte, die als ‚hautfreundlich‘ beworben werden, zu trockener Haut führen. Synthetische pH-neutrale Produkte entfetten die Haut oft stärker als natürliche Seife. Warum pH 5,5 ein Marketing-Mythos ist und was wirklich hilft, erfährst du hier.
Fehler 3: Zu viel oder falsche Pflege
Mehr Creme hilft nicht immer. Wenn die Hautbarriere kaputt ist, bringt auch die dickste Creme nichts. Wichtig ist: Zuerst die Barriere schützen (richtiges Duschen), dann gezielt pflegen.
So pflegst du deine Haut im Winter richtig
Duschen – aber richtig
- Temperatur: Lauwarm, nicht heiß. 36-38 Grad reichen.
- Dauer: Maximal 10 Minuten. Länger = mehr Feuchtigkeitsverlust.
- Seife: Naturseife mit rückfettenden Ölen. Keine Sulfate, keine Parabene, keine Silikone. Je weniger Chemie, desto besser. Lies hier, wie Naturkosmetik bei trockener Haut hilft.
- Häufigkeit: Nicht jeden Tag mit Seife. Außer du warst im Gym oder dreckig – dann nur die relevanten Stellen (Achseln, Intimbereich, Füße).
Abtrocknen wie ein Profi
Nicht rubbeln. Tupfen. Wenn du deine Haut trockenrubbelst, irritierst du sie zusätzlich. Sanft abtupfen, ein bisschen Restfeuchtigkeit drauflassen – die zieht ein.
Pflege sofort nach dem Duschen
Deine Haut ist nach dem Duschen noch leicht feucht – perfekt, um Feuchtigkeit einzuschließen. Jetzt eine Bodylotion oder ein Öl auftragen. Aber Achtung: Nicht irgendwas. Was funktioniert:
- Sheabutter (pur oder in Creme)
- Kokosöl (bei sehr trockener Haut)
- Jojobaöl (zieht schnell ein, nicht fettig)
- Naturkosmetik-Bodylotions ohne Parfüm
Was du vermeiden solltest:
- Produkte mit Alkohol (trocknet aus)
- Stark parfümierte Cremes (reizen die Haut)
- Mineralöl-basierte Produkte (legen sich nur drauf, pflegen nicht)
Hände nicht vergessen
Hände sind im Winter besonders betroffen. Ständig waschen, Kälte, Heizungsluft. Trag eine kleine Handcreme bei dir und creme nach jedem Händewaschen nach. Klingt nervig, macht aber den Unterschied zwischen geschmeidigen Händen und Rissen.
Von innen pflegen
Trink genug Wasser. Klingt banal, aber viele trinken im Winter weniger, weil sie nicht schwitzen. Deine Haut braucht Feuchtigkeit von innen. 2-3 Liter am Tag sind ein guter Richtwert. Omega-3-Fettsäuren helfen auch: Lachs, Walnüsse, Leinsamen. Die unterstützen die Hautbarriere von innen.
Rückfettende Seife – besonders im Winter
Wechsle zu einer rückfettenden Naturseife, die deine Haut während des Waschens pflegt, anstatt sie auszutrocknen. Die Überfettung wirkt wie ein Schutzschild gegen winterliche Trockenheit.
Gesicht – extra Baustelle
Gesichtshaut ist dünner und empfindlicher. Hier gelten die gleichen Regeln, nur intensiver:
- Morgens mit lauwarmem Wasser waschen, keine Seife (außer du warst im Dreck)
- Abends: Milde Gesichtsreinigung
- Danach: Feuchtigkeitscreme oder Gesichtsöl
- Bei Wind: Schutzcreme mit höherem Fettanteil (z.B. mit Sheabutter)
Viele Männer denken: „Gesichtscreme ist was für Frauen.“ Blödsinn. Niemand will mit 40 aussehen wie 50, nur weil die Haut ausgetrocknet ist. Pflege ist nicht weiblich, Pflege ist clever.
Die wichtigste Regel: Weniger ist mehr. Du brauchst keine zehn Produkte. Du brauchst:
- Eine gute, milde Seife
- Eine Bodylotion oder Öl
- Eine Gesichtscreme
- Genug Wasser
Das war’s. Alles andere ist Marketing.
Fazit: Winter-Haut ist kein Schicksal
Trockene Haut im Winter ist normal – aber du musst sie nicht hinnehmen. Mit der richtigen Dusch-Routine, milder Naturseife und gezielter Pflege bleibt deine Haut geschmeidig. Und das Beste: Wenn du jetzt im November anfängst, kommst du ohne Probleme durch den ganzen Winter.
Deine Haut wird’s dir danken.





